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Kühlen Sie mit einer Wärmepumpe im Sommer Ihr Haus

Kühlung mit einer Wärmepumpe | Free-Cooling 

Fragt man einen Fachmann "Wie funktioniert eine Wärmepumpe?", erhält man oft die einfache Antwort: "Wie ein Kühlschrank - nur umgekehrt!". Tönt einfach und ist auch so. Darum macht man sich diese Eigenschaft bei sommerlichen Temperaturen zunutze und setzt die Wärmepumpe zum Kühlen ein.

Welcher Wärmepumpentyp kann Kühlen?

Sofern mit den entsprechenden Bauteilen ausgerüstet, können sowohl innen und aussen aufgestellte Luft/Wasser-Wärmepumpen, wie auch Sole/Wasser-Wärmepumpen Kühlen.

Dabei unterscheidet man zwischen "aktiver" oder "passiver" Kühlung. Beiden Systemen gemeinsam ist der angenehme Komfortgewinn bei sommerlichen Temperaturen.

Aktives Kühlen mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe

Diese Art der Kühlung wird bei reversiblen Luft/Wasser-Wärmepumpen angewendet. Reversibel heisst, dass diese Geräte den Kältekreislauf umkehren können. Somit wird dem Heizungswasser nicht Wärmeenergie zugeführt, sondern Wärme entzogen. Diese Wärmeenergie wird über den Verdampfer, der zum Kondensator wird, und den Lüfter, an die Umwelt abgegeben. Weil der Verdichter aktiv mitarbeiten muss, spricht man von einer "aktiven" Kühlung.

Heizen und Kühlen mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe

Eigenschaften der aktiven Kühlung:

  • System bei reversiblen innen und aussen aufgestellten Luft/Wasser-Wärmepumpen
  • Oft serienmässig eingebaut
  • Die Kühlfunktion erfolgt über den reversiblen Kältekreislauf
  • Der Verdichter des Kältekreislaufs ist eingeschaltet (aktiv)
  • Die Betriebskosten sind höher als bei passiver Kühlung (SIA Norm 382/1 beachten)
  • Die Funktion ist bei Luft/Wasser-Wärmepumpen nicht nachrüstbar

Passives Kühlen mit einer Erdwärmepumpe

Sole/Wasser-Wärmepumpen nutzen die passive Kühlung. Dabei wird die Wärmeenergie des Heizsystems über einen separaten Wärmetauscher an die Soleflüssigkeit abgegeben und über die Erdsonde dem Erdreich zugeführt. Der Verdichter der Wärmepumpe verhält sich passiv, weil er zum Kühlen nicht eingeschaltet werden muss. Somit ist das ein passives Kühlsystem - oftmals auch "Freecooling" genannt.

Heizen und Kühlen mit einer Sole-Wasser-WärmepumpeEigenschaften der passiven Kühlung:

  • System bei Sole/Wasser-Wärmepumpen
  • Meistens optional und mit einem Mehrpreis verbunden
  • Die Kühlfunktion erfolgt über einen separaten Wärmetauscher
  • Der Verdichter des Kältekreislaufs ist ausgeschaltet (passiv)
  • Unmerklich höhere Betriebskosten, weil nur die Umwälzpumpen der Erdsonde und des Heizungssystems eingeschaltet sind
  • Kann durch ein entsprechendes Zubehör-Modul bei den meisten Sole/Wasser-Wärmepumpen nachgerüstet werden

Ein weiterer willkommener Vorteil der passiven Kühlung ist die Speicherung der Wärmeenergie im Erdreich. Durch diese Regeneration des Erdreichs steht während der Heizperiode zusätzliche Energie zur Verfügung. Sie verhilft der Sole/Wasser-Wärmepumpe zu einem erhöhten Wirkungsgrad und senkt die Betriebskosten beim Heizen oder bei der Brauchwarmwasser-Bereitung.

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Wie wirkt die Kühlung einer Wärmepumpe im Gebäude?

In den meisten Fällen erfolgt die Kühlung - ob aktiv oder passiv - über die installierte Fussbodenheizung. Dabei ist folgendes zu beachten:

  • Die Kühlung über die bestehende Bodenheizung ist die kostengünstige Lösung, die Raumtemperatur bei sommerlichen Temperaturen angenehmer zu gestalten.
  • Bei Gebäuden des heutigen Standards sind Absenkungen von 2-4°C der Raumtemperatur möglich.
  • Bei der Kühlung über die Fussbodenheizung muss die Vorlauftemperatur mindestens 18°C sein. Bei tieferen Vorlauftemperaturen kann es auf den Böden zur Bildung von Kondenswasser kommen.
  • Die Kühlung über die Bodenheizung ist nicht mit einer Klimaanlage vergleichbar.
  • Konventionelle Radiatoren sind für jegliche Arten von Kühlung ungeeignet.

Wie hoch sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe mit Kühlung?

Bei einer Sole/Wasser-Wärmepumpe laufen beim passiven Kühlen nur die Umwälzpumpen des Solekreislaufes und des Heizungskreislaufes. Die zusätzlichen Betriebskosten sind deshalb durch den geringeren Mehrbedarf an Strom vernachlässigbar. Ein weiterer Vorteil der passiven Kühlung ist die Rückführung der Wärmeenergie ins Erdreich. Diese gespeicherte Wärme verhilft der Sole/Wasser-Wärmepumpe zu einem besseren Wirkungsgrad und somit zu einem effizienteren Betrieb.

Bei reversiblen Luft/Wasser-Wärmepumpen sind die Betriebskosten beim Kühlen höher, weil der Verdichter im Betrieb ist. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, gilt es die SIA Norm 382/1 zu beachten. Diese beschreibt die möglichen technischen Massnahmen, um einen massvollen Energieverbrauch für aktive Kühlsysteme zu schaffen. Der Heizungsinstallateur hilft bei den entsprechenden Abklärungen gerne weiter.

Lohnt sich der Kauf einer Wärmepumpe mit Kühlfunktion?

Es gibt kein vergleichbares Heizungssystem zur Wärmepumpe, das auf so einfache und kostengünstige Art zum Kühlen genutzt werden kann. Deshalb lohnt sich gerade in unseren Breitengraden die Anschaffung einer Wärmepumpe mit Kühlfunktion. Die zusätzlichen Investitionskosten sind sehr gering: Je nach Modell ist die Kühlfunktion schon serienmässig eingebaut oder es mit einem Mehrpreis von ca. 15% zu rechnen. Der Gegenwert ist ein unbezahlbarer Komfortgewinn bei sommerlichen Temperaturen.

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