Mit einem Wärmepumpenboiler Warmwasser produzieren
Wärmeenergie für Warmwasser | Brauchwarmwasser-Wärmepumpe
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts deckten die meisten Privathaushalte ihren Bedarf an Warmwasser durch Erhitzen des Wassers am Holzherd, später durch elektrische oder gasbetriebene Durchlauferhitzer. Dieses hocherhitze Wasser musste für die Weiterverwendung mit Kaltwasser gemischt werden, was vor allem bei brennstoffbetriebenen Wassererhitzern nicht immer eine ungefährliche Angelegenheit war.
Heutzutage gilt in unseren Breitengraden eine automatisierte Brauchwarmwasser-Bereitung, als Selbstverständlichkeit. Weit verbreitet sind immer noch rein elektrisch betriebene Brauchwarmwasser-Speicher oder das Erwärmen in Kombination mit der fossilen Heizung, sprich mit Öl oder Gas. Weil die Warmwasser-Bereitung sehr energieintensiv ist, setzen sich Systeme, welche die erneuerbaren Energien nutzen, immer mehr durch.
Die meistverbreiteten Anwendungen für die ökologische Aufbereitung von warmem Wasser:
- Wärmepumpe: Die Wärmepumpe, welche für das Heizen des Hauses besorgt ist, wird zusätzlich für das Bereiten des Brauchwarmwassers eingesetzt. Dieses System ist in den meisten Neubauten anzutreffen. Es ist sehr effizient und nutzt die natürlichen Energiequellen, wie Luft, Erde oder Wasser auf ideale Weise.
- Solarenergie: Die Energie für die Brauchwarmwasser-Bereitung erzeugt eine thermische Solaranlage. Diese ist einfach zu installieren und fast wartungsfrei. Dabei reichen ca. 6m², um bis zu 70% des Energiebedarfes eines 4-köpfigen Haushaltes zu decken. Der Rest wird idealerweise durch eine Wärmepumpe gedeckt. Durch die Einbindung von Multifunktionsspeichern kann die überschüssige Solarenergie zusätzlich zum Heizen genutzt werden.
- Brauchwarmwasser-Wärmepumpe: Dieser umgangssprachlich auch Wärmepumpenboiler genannte Warmwasser-Erzeuger hat eine eingebaute Luft/Wasser-Wärmepumpe, welche durch thermische Energie das Wasser auf die geforderte Temperatur erhitzt. Wärmepumpenboiler arbeiten sehr wirtschaftlich.
Einsatzmöglichkeiten um kostengünstig Warmwasser zu produzieren.
Wo werden Brauchwarmwasser-Wärmepumpen, ugs. Wärmepumpen-Boiler eingesetzt?
Warmwasser-Wärmepumpen werden zum grössten Teil in bestehenden Gebäuden eingesetzt, wo sie sich hauptsächlich für den Ersatz von reinen Elektroboilern eignen. Je nach Effizienz der eingebauten Wärmepumpe können mit dem Strombedarf eines Elektroboilers bis zu vier Wärmepumpenboiler betrieben werden.
Oft werden Wärmepumpenboiler auch bei bestehenden fossilen Heizsystemen eingesetzt. Dabei wird der Heizkessel von der Warmwasser-Aufbereitung entkoppelt um fossile Brennstoffe wie Öl und Gas einzusparen. Die Öl- oder Gasheizung kann so ausserhalb der Heizperiode komplett ausgeschaltet werden. Es entstehen keine Co2-Emmissionen und es spart Energie.
Wärmepumpenboiler werden oft steckerfertig geliefert und der Einbau durch den Fachmann ist einfach.
Was spricht noch für den Einsatz eines Wärmepumpenboilers?
Wärmepumpenboiler verfügen je nach Produkt über die folgenden Merkmale:
- Solarregister: Ein zusätzlicher optionaler Wärmetauscher im Behälter kann zum Beispiel an eine thermische Solaranlage angeschlossen werden. Das verbessert die Effizient der Warmwasser-Wärmepumpen.
- PV-Anbindung: Die Möglichkeit der Anbindung einer Photovoltaik-Anlage erhöht den Eigenstromverbrauch.
- Anschluss für Luftschläuche: Der Entzug von Wärmeenergie lässt den Raum abkühlen, wo die Brauchwarmwasser-Wärmepumpe steht. Dies kann vor allem im Sommer von Nutzen sein. Mit zusätzlichen Luftschläuchen kann die Zu- und Abluft gezielt geführt werden.
- Entfeuchtung: Der Entzug der Wärmeenergie hat den positiven Effekt, dass der Raum entfeuchtet wird.
- Elektrische Zusatzheizung: Je nach Produkt erreichen Wärmepumpenboiler Warmwassertemperaturen von bis zu 62°C. Die elektrische Zusatzheizung unterstützt das Gerät bei der thermischen Desinfektion. Sollte einmal eine Störung auftreten, ist der Betrieb zudem durch die elektrische Zusatzheizung gewährleistet.
- Regelung: Durch intelligente Regelungen können Wärmepumpenboiler an die verschiedensten Anforderungen, wie zum Beispiel die PV-Nutzung, angepasst werden.
- Speicherbeschichtung/-material: Die Behälter sind in der Regel auf der Innenseite emailliert und verfügen über eine Magnesium-Schutzanode. Je nach Frischwasser-Qualität kommen auch Ausführungen in V4A zum Einsatz.
Was gibt es noch zu beachten beim Einsatz eines Wärmepumpenboilers?
- Raumgrösse: Um ein zu starkes Abkühlen des Aufstellungsraumes zu vermeiden, ist je nach Modell und Leistung ein Mindestvolumen des Raumes vorgeschrieben. Dieses ist im Betriebshandbuch definiert.
- Kondenswasser: Wie alle Luft/Wasser-Wärmepumpen erzeugt auch eine Brauchwarmwasser-Wärmepumpe Kondenswasser. Dieses Kondensat muss über einen siphonierten Schlauch abgeführt werden.
- Servicezugang: Der Servicezugang ist nötig, damit der Behälter der Wärmepumpenboiler periodisch entkalkt werden kann. Eine seitlich angebrachte Serviceöffnung erleichtert die Wartungsarbeiten erheblich.
Brauchwarmwasser-Wärmepumpen werden in der Praxis hauptsächlich im Gebäudebestand eingesetzt und dienen als Entlastung der fossilen Heizung oder als Ersatz des Elektroboilers. Durch die Einsparung an Energie sind die Geräte schon nach wenigen Jahren amortisiert. Werden Sie mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben, erfolgt die Brauchwarmwasser-Bereitung zudem völlig CO2-frei.
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