Referenzprojekt Mehrfamilienhaus in Cuxhaven
Drei Geschäftsführer einer Firma erwerben zusammen ein Mehrfamilienhaus und sanieren es optisch und technisch zu einer „Perle an der Nordsee“.
Getrennte Systeme für ein überzeugendes Ergebnis
Fakten: Mehrfamilienhaus mit zwei Haushälften mit jeweils 4 Wohnungen von der Eigentümergemeinschaft Cuxhaven-Döse in 27476 Cuxhaven
Baujahr: 1935 und 1938
Wohn-/Nutzfläche: 560 m²
Wärmeverteilung: Fußbodenheizung
Gebäudeenergiebedarf: 37.297 kWh pro Jahr
Maßnahme: Austausch des Wärmeerzeugers: In der einen Gebäudehälfte Gaszentralheizung, in der anderen Gebäudehälfte dezentrale Gasthermen gegen je eine Luft/Wasser-Wärmepumpe
Neue Heiztechnik: Pro Haushälfte eine NIBE F2120-16 mit der Regeleinheit SMO S40 und einem700 Liter Pufferspeicher sowie einer Clage Übergabestationen für die Warmwasserbereitung in den Wohnungen
Besonderheit: Anpassung der Statik des Gebäudes für die Deckenlasten der Fußbodenheizungen in den oberen Stockwerken; Konzept für die Warmwasserversorgung der Wohnungen mit Clage Übergabestationen
NIBE Effizienzpartner: Hustede Haustechnik GmbH & Co KG
Zu neuem Leben erweckt
Die Firma Hustede Haustechnik aus Drochtersen bei Stade betreut Kunden im Elbe-Weser-Dreieck in allen Fragen rund um Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Wohnungsbau-Gesellschaften in der Region Cuxhaven wurden die drei Geschäftsführer auf ein Mehrfamilienhaus in unmittelbarer Nähe des Feriengebiets mit dem Nordsee-Strand aufmerksam und erwarben das Gebäude als Kapitalanlage.
Das Mehrfamilienhaus besteht aus zwei Gebäudeteilen, die in den Jahren 1935 und 1938 aneinandergebaut wurden. Jede Haushälfte ist unterkellert und bietet auf vier Etagen Platz für jeweils vier Wohnungen mit je ca. 70 Quadratmetern Wohnfläche.
Um das Gebäude den Anforderungen an moderne Haustechnik und Wohnkomfort entsprechend zu gestalten, war eine umfassende Kernsanierung notwendig: Die Fassade wurde mit einem Wärmedämm-Verbundsystem isoliert, das Dach erneuert und zeitgemäß gedämmt, sämtliche Fenster und Türen wurden ausgetauscht und alle Räume des Hauses modern und ansprechend gestaltet. Dazu gehörte eine gehobene Ausstattung mit komfortabel gestalteten Bädern, elektrische Jalousien, ein Glasfaser-Anschluss, Wallboxen und vieles mehr.
Die Summe der energetischen Sanierungsmaßnahmen führte dazu, dass das Haus heute dem Effizienzhaus 70 Standard entspricht, die Baumaßnahmen wurden entsprechend von der KfW gefördert.
Haustechnik für die Zukunft
Im Altbestand des Gebäudes war in der rechten Gebäudehälfte eine Gaszentralheizung installiert, in der linken Hälfte war die Versorgung der Wohnungen mit Wärme und warmem Wasser durch dezentrale Gasetagenheizungen organisiert. Bei der Auswahl des Heizsystems entschieden sich die Hausbesitzer für eine Kombination aus Luft/Wasser-Wärmepumpen für die Heizung und Brauchwasserbereitung in Verbindung mit dezentralen Clage-Übergabestationen für die Warmwasserversorgung in den Wohnungen. Für die Wärmeverteilung wurden im Zuge der Sanierung in allen Wohnungen Fußbodenheizungen verlegt.
Trennung von Heizung und Warmwasser
Zum Einsatz kamen zwei NIBE F2120-16 Außeneinheiten, die jeweils von einer Regeleinheit NIBE SMO S40 gesteuert werden. Die Wärmepumpe erwärmt einen 700 Liter Pufferspeicher auf konstant 40 °C für die Warmwasserversorgung. Dieses Wasser wird in den Clage-Übergabestationen in jeder Wohnung mit einem Plattenwärmetauscher dazu genutzt, das Trinkwasser zu erwärmen. Individuell von den Bewohnern gewünschte höhere Wassertemperaturen werden mit einem in der Übergabestation integrierten Durchlauferhitzer erzeugt. Das Anlagenkonzept mit einer Trennung von Heizung und Warmwasserbereitung bietet folgende Vorteile:
- Die Wärmepumpe kann besonders effizient im Niedertemperaturbereich arbeiten, das spart Energie.
- In jeder Wohnung versorgt eine Übergabestation mit Plattenwärmetauscher und Durchlauferhitzer mehrere nahe beieinander liegende Entnahmestellen mit Warmwasser.
- Lange Warmwasserleitungen und eine Zirkulation sind nicht nötig.
- Die kurzen Leitungswege sorgen für mehr Hygiene, vermeiden lange Wartezeiten und Leitungsverluste.
- Auch die Abrechnung der Nebenkosten wird erleichtert, denn der Energieverbrauch kann jedem Nutzer eindeutig zugeordnet werden.
Jede Haushälfte bekommt eine separate Anlage
Ausschlaggebend für die Entscheidung, in jeder Haushälfte eine separate Heizungsanlage zu installieren, war die Überlegung zur Bewirtschaftung der Wohnungen. Die transparente Abrechnung der Verbrauchswerte jeder Wohnung ist mit den getrennten Anlagen einfacher zu realisieren.
Der Effizienzpartner Kai Schildt und der NIBE Außendienstmitarbeiter freuen sich über das gelungene Anlagenkonzept: „Das A und O der Planung ist eine vernünftige Auslegung der Anlage“, sagt der erfahrene Effizienzpartner Kai Schildt. „Wir haben die Wärmedurchgangswerte aller Bauteile berechnet und daraus die Heizlast des Gebäudes ermittelt. Auf dieser Grundlage konnte die benötigte Leistung der Wärmepumpe dimensioniert werden.“
Reicht der Wasserdruck?
„Eine wichtige Frage war, ob der in Cuxhaven vorliegende Wasserdruck für den Betrieb der Anlage ausreicht. Früher wurde die Trinkwasserversorgung in Cuxhaven von einem Wasserturm gespeist, da gab es Bedenken, ob der Druck für die Steigleitungen bis in das Dachgeschoss groß genug ist. Heute wissen wir, dass die Anlage gut arbeitet und dass jeder Bewohner des Hauses vernünftig duschen kann“, sagt einer der Hausbesitzer.