Referenzprojekt Mehrfamilienhaus in Markgröningen
Heizungsaustausch in einem Mehrfamilienhaus mit drei Wohnungen in Markgröningen Tausch der Flüssiggasheizung gegen ein Tandem aus zwei Luft/Wasser-Wärmepumpen.
Zwei parallel arbeitende Systeme in einem Haus
Fakten: Mehrfamilienhaus mit 3 Wohnungen (3 Personen) von einer Eigentümergemeinschaft in 71706 Markgröningen
Baujahr: 1997
Wohn-/Nutzfläche: 260 m²
Wärmeverteilung: Fußbodenheizung und Heizkörper
Maßnahme: Austausch des Wärmeerzeugers: Flüssiggasheizung gegen Luft/Wasser-Wärmepumpen
Neue Heiztechnik: 2 Luft/Wasser-Wärmepumpe NIBE F2120 mit 12 kW Heizleistung und 2 Inneneinheiten NIBE VVM S320
Besonderheit: Installation von zwei parallel arbeitenden Systemen in einem Gebäude
NIBE Effizienzpartner: Adolf Philipp GmbH
Lieber auf Nummer sicher!
„Wer weiß, wie es noch kommt“, dachte sich die 80-jährige Eigentümerin von zwei Wohnungen in dem Haus, für das sie auch die Verwaltungsaufgaben übernommen hat, mit einem sorgenvollen Blick auf die 22 Jahre alte Flüssiggasheizung. Im Gespräch mit dem Monteur für die Wartung der alten Heizung schürte dieser die Sorgen und Bedenken mit dem Hinweis, dass es immer schwieriger werden könnte, für die alte Anlage Ersatzteile zu bekommen.
Die sich verschärfenden gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Betrieb von Heizungen mit fossilen Brennstoffen und die Anreize für die Nutzung von erneuerbaren Energien mit der staatlichen Förderung gaben den Ausschlag für eine Neuorientierung. Ein Energieberater begleitete und unterstützte die beiden Eigentümerinnen bei der Auswahl und Umsetzung der Modernisierung.
Solide Bausubstanz
Das Haus wurde im Jahr 1997 in Massivbauweise erstellt. Die Fenster und Türen, die Fassade und das Dach entsprechen noch dem Originalzustand, in den zurückliegenden Jahren wurden vorwiegend Maßnahmen zum Erhalt des Hauses und zur Verbesserung der Optik, wie z. B. ein Fassadenanstrich, vorgenommen. Die Erdgeschosswohnung ist mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, die Wohnungen im ersten und zweiten Obergeschoss werden mit Heizkörpern beheizt. Die Wohnfläche aller drei Wohnungen zusammen beträgt ca. 260 Quadratmeter.
Geht das auch im Bestand?
„Ich habe mir schon die Frage gestellt, ob eine Wärmepumpe ohne weitere energetische Maßnahmen in einem Bestandsgebäude die Anforderungen erfüllen kann“, sagt die gut informierte Eigentümerin. „Meine Erwartungen an die neue Heizung waren, dass ich auch im Winter warme Raumtemperaturen habe, jederzeit über ausreichend warmes Wasser verfüge und dass der Energieverbrauch und die Kosten für den Betrieb der Heizung gesenkt werden.“
In Zusammenarbeit mit dem Energieberater wurde ein Sanierungsfahrplan für den Austausch der Heizung erstellt. Die Berechnung ergab, dass keine zusätzlichen Maßnahmen zur Isolierung der Gebäudehülle notwendig waren – sowohl die Fassade als auch das Dach erfüllten die Voraussetzungen für die Wärmepumpe ohne zusätzlichen Aufwand.
Getrennte Systeme für die Eigentümerinnen
Der Projektleiter Marc Brose vom NIBE Effizienzpartner Adolf Philipp aus Asperg beriet die beiden Eigentümerinnen und empfahl den Einsatz von zwei getrennten, unabhängig voneinander arbeitenden Systemen, um die Betriebs- und Abrechnungsdaten separat erfassen zu können. Zum Einsatz kommen zwei Luft/Wasser-Wärmepumpen NIBE F2120 mit einer Heizleistung von 12 kW in Verbindung mit jeweils einer Inneneinheit NIBE VVM S320 mit einem integrierten 160 Liter Brauchwasserspeicher.
„Wir hätten das Haus auch mit einer größeren Außeneinheit oder mit zwei Wärmepumpen im Kaskadenbetrieb mit einer Inneneinheit heizen können, aber das hätte die Abrechnung der Betriebskosten und damit die Verwaltung der Wohnungen erschwert“, erläutert Marc Brose. Außerdem haben beide Eigentümerinnen von der staatlichen Zulage profitiert und 40 % der Investitionskosten als Förderung erhalten.
Der richtige Ort für die Außeneinheiten
In der Diskussion um die Platzierung der Außeneinheiten gab es verschiedene Meinungen: Eine Idee war, die Außengeräte platzsparend auf dem Dach des Gebäudes unterzubringen – dieser Vorschlag wurde aufgrund der erschwerten Wartung der Anlagen verworfen. Die Aufstellung der Geräte vor dem Haus gefiel den Eigentümerinnen aus optischen Gründen nicht, und so fanden die beiden Außeneinheiten ihren Platz an der rückwärtigen Fassade. „Dort stehen sie unter meinem Schlafzimmerfenster“, sagt die Verwalterin, „im Sommer sind die Geräte kaum zu hören, und im Winter, wenn zum Beispiel durch das Enteisen der Anlagen leichte Betriebsgeräusche entstehen, habe ich die Fenster ohnehin geschlossen.“
Die Kühlfunktion der Wärmepumpen wird in diesem Objekt noch nicht genutzt, die Wohnung im Erdgeschoss ist im Sommer verhältnismäßig kühl. In den oberen Etagen hat die Kühlung durch die Wandheizungen nur einen geringen Effekt. „Im Alltag musste ich mich erst an die Wärmepumpe gewöhnen“, sagt die rüstige Seniorin, „das Wärmebedürfnis von älteren Menschen ist größer, ich habe weniger Bewegung und bin abends meistens zu Hause, da möchte ich es schön warm haben. Die Heizungsregelung per Thermostat ist in meinem Kopf noch drin, aber ich habe gelernt, dass die Wärmepumpe langsam reagiert. Wenn tagsüber die Sonne scheint und die Regelung heruntergedreht wird, dauert es abends länger, bis die Räume warm werden. Wir haben die Heizkurven jetzt so eingestellt, dass die Wärmepumpe automatisch läuft, und ich kann sagen, dass ich rundum zufrieden bin und dass es keine Probleme mit dem Betrieb der Anlagen gibt.“
Fazit
In einem Mehrfamilienhaus in Markgröningen wurde eine 22 Jahre alte Flüssiggasheizung durch zwei Luft/Wasser-Wärmepumpen ersetzt. Die Entscheidung basierte auf Bedenken wegen Ersatzteilverfügbarkeit, gesetzlichen Änderungen und Förderanreizen. Das 1997 erbaute Massivhaus benötigte keine zusätzlichen Maßnahmen für den Wärmepumpeneinbau. Die NIBE F2120 Wärmepumpen wurden mit Inneneinheiten installiert, die Außeneinheiten an der rückwärtigen Fassade platziert. Die Entscheidung für separate Systeme erleichterte die Betriebskostenabrechnung und ermöglichte staatliche Förderungen. Die Eigentümerin ist nun rundum zufrieden mit ihrem neuen Heizsystem und berichtet über den problemlosen Betrieb des Parallelsystems.