Referenzprojekt Pension in Deckenpfronn
Bei der Sanierung eines Gästehauses wird die alte Heizungsanlage gegen eine NIBE Luft/Wasser-Wärmepumpe mit einer Trinkwasser-Großanlage getauscht.
Eine Entscheidung für die Zukunft
Fakten: Pension: 2 Einzelzimmer, 2 Doppelzimmer, 3 Appartements mit Küche, 1 Einliegerwohnung von Martina Dongus-Roller in 75392 Deckenpfronn
Baujahr: 1948
Wohn-/Nutzfläche: 260 m² + Einliegerwohnung 70 m² für den Anschluss an die Wärmepumpe vorbereitet
Wärmeverteilung: Heizkörper
Maßnahme: Austausch des Wärmeerzeugers: Nachtspeicheröfen und Boiler gegen Luft/Wasser-Wärmepumpe
Neue Heiztechnik: NIBE F2120 Luft/Wasser-Wärmepumpe mit 20 kW Heizleistung und eine sogenannte Brauchwasser-Großanlage mit 440 Liter Warmwasserspeicher und 160 Liter Nachwärmstufe
Besonderheit: Planung und Installation aller Rohrleitungen für die Anbindung der Heizkörper und der Wasserzapfstellen, Ableitung der Gebäudeheizlast über die Auslegung der Heizkörper, Montage der Außeneinheit auf einem Metallbalkon an der Fassade des Gebäudes
NIBE Effizienzpartner: Bauflaschnerei Marquardt
Pension Deckenpfronn: www.pension-deckenpfronn.de
Am Anfang war Ungewissheit
Die Hausbesitzerin hat ein großes Haus direkt am Marktplatz in der kleinen Gemeinde Deckenpfronn im Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg geerbt. Ihre Eltern hatten in dem 1948 errichteten Gebäude im Erdgeschoss eine Gastwirtschaft und in den drei darüberliegenden Etagen Gästezimmer bewirtschaftet. Mit der Übernahme des Hauses stellte sich die Frage, wie es weitergehen soll. Die Zimmer und die Haustechnik waren veraltet, das Heizsystem mit Nachtspeicheröfen in jedem Raum und Boilern zur Warmwasserbereitung war nicht zukunftsfähig.
Zusammen mit ihrem Mann und den beiden erwachsenen Kindern wurde die Entscheidung getroffen, das Haus zu sanieren und den Betrieb als Pension fortzusetzen. Dafür mussten die Gästezimmer von Grund auf modernisiert und auf einen zeitgemäßen Standard gebracht werden. Der NIBE Effizienzpartner Bauflaschnerei Marquardt beriet die Familie rund um ein wirtschaftliches Haustechnik-System.
Ein passendes Konzept
Das Haus wurde im Jahr 1961 in identischer Größe in Massivbauweise errichtet. Das ursprüngliche Nutzungskonzept sah eine Pension mit Gästezimmern vor und wurde auch viele Jahrzehnte so umgesetzt.
Nach der Jahrtausendwende änderte sich der Bedarf der Besitzer, und das Haus wurde in Wohnungen aufgeteilt. Durch einen Todesfall in der Familie der Eigentümer kam es über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren zu einem Leerstand des Gebäudes, weil die Erben kein Interesse an einer Nutzung hatten.
Der Garten wucherte um das Haus herum und versteckte das Gebäude, sodass es viele Jahre unentdeckt blieb. Zum Glück lief der Betrieb der Fußbodenheizung während des Leerstands nur „auf kleiner Flamme“, und Schäden an der Bausubstanz blieben aus.
Herausforderungen werden gemeistert
Eine Komplikation beim Neubau der Anlage lag in dem Umstand, dass es kein Rohrsystem für die Anbindung der Heizungen und der Wasserzapfstellen in dem Haus gab. Bei der Neugestaltung der Gästezimmer wurden zum Teil die Fußböden erneuert und Wände in Trockenbauweise versetzt – das eröffnete den Heizungsbau-Profis die Möglichkeit, einen großen Teil der Rohrleitungen versteckt zu verlegen. In den Bereichen, in denen diese Möglichkeit nicht genutzt werden konnte, wurden Kästen auf der Wand für einen elegant verdeckten Einbau der Rohre installiert. Jeder Raum bekam einen neuen Heizkörper, für die ebenfalls Befestigungsmöglichkeiten geschaffen werden mussten. Eine weitere Herausforderung lag im Finden eines geeigneten Platzes für die Aufstellung der Außeneinheit – das Grundstück bot nicht viel Raum, und der Weg zum Technikraum sollte kurz sein. Eine unkonventionelle, aber sehr praktische Lösung war ein Metallbalkon, der an der Fassade des Hauses verankert wurde und auf dem die 1,17 Meter hohe, 1,28 Meter breite und 0,60 Meter tiefe Außeneinheit ihren Platz fand.
Die Warmwasser-Versorgung
Da das Haus gewerblich zur Beherbergung von Gästen genutzt wird, war eine Trinkwasser-Großanlage mit einer Zirkulationsleitung vorgeschrieben. Der Inhalt des Warmwasser-Speichers wird von der Wärmepumpe auf 55 °C vorgeheizt. Von der Nachwärmstufe wird über ein Brauchwasser-Mischventil so viel heißes Wasser in das System gegeben, dass jederzeit 62 °C warmes Wasser über die Zirkulationsleitung zu den Zapfstellen in den Bädern und Duschen des Hauses geleitet wird. Damit werden die gesetzlichen Anforderungen an die Trinkwasserhygienevorschriften eingehalten, und trotz der hohen Temperaturen läuft die Anlage sehr effizient.
„Heute bin ich über die Entscheidung sehr froh“, sagt die Eigentümerin. „Das Haus ist gut angenommen, und wir haben eine gute Auslastung der Zimmer. Als Mitarbeiterin im Büro bei der Bauflaschnerei Marquardt kann ich Kunden jetzt noch besser überzeugen, wenn ich ihnen von der Erfahrung mit meinem Haus berichte. Wenn die Wärmepumpe in so einem großen und alten Gebäude ohne zusätzliche energetische Sanierungsmaßnahmen funktioniert, dann funktioniert sie überall!“
Sicher ist sicher
Die Brauchwasser-Anlage steht im ersten Stock des Gebäudes. „Es kann ja immer mal etwas undicht werden“, sagt Klaus Bessler, „deshalb haben wir die Kompetenzen aus unserem Betrieb genutzt und die Anlage in eine speziell für die Raumsituation gefertigte Blechwanne mit Ablauf gestellt. Das empfehle ich jedem Hausbesitzer, der den Wasserspeicher über Wohnräumen installiert.“