Die wichtigsten Infos zur CO2-Steuer im Überblick
Das müssen Sie wissen
Seit 2021 gibt es in Deutschland die CO2-Steuer (eigentlich CO2-Preis). Somit ist das Heizen mit Öl und Gas deutlich teurer geworden. Weil der CO2-Preis in den kommenden Jahren sukzessive weiter ansteigen wird, setzt sich dieser Trend fort. Wir zeigen, wie viel Sie bei den Heizkosten zusätzlich bezahlen müssen und warum sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe oder andere erneuerbare Energien gerade jetzt lohnen kann!
Vorgeschichte und aktuelle Lage zur CO2-Steuer
Lange war sich die Politik uneins darüber, wie der Ausstoß von Treibhausgasen möglichst effektiv und flächendeckend gesenkt werden kann. Nachdem andere Länder bereits seit Jahren Hausbesitzer an den Folgekosten der Nutzung fossiler Brennstoffe beteiligen, hat sich nun auch Deutschland angeschlossen und unterstützt damit den Klimaschutz.
Dazu ist zum 01. Januar 2021 ein sogenannter CO2-Preis unter anderem auch für die Brennstoffe von Ölheizungen und Gasheizungen eingeführt worden. Die genaue Höhe ist von der Bundesregierung festgelegt und jahresweise gestaffelt worden. Der CO2-Preis lag zum Start bei 25 Euro pro Tonne CO2 und soll auf bis zu 65 Euro im Jahr 2026 steigen.
Das Heizen mit Öl und Gas wird dadurch merklich teurer als zuvor. Gleichzeitig sollen die Stromkosten sinken, um durch die CO2-Abgaben keine zusätzliche Belastung für einzelne Haushalte zu schaffen – so der Plan. Inwieweit das tatsächlich funktioniert, muss sich noch zeigen.
Keine echte Steuer – Kosten steigen trotzdem
Tatsächlich handelt es sich beim CO2-Preis nicht um eine Steuer im herkömmlichen Sinne, auch wenn das Ergebnis das gleiche ist. Die rechtliche Grundlage findet sich im Gesetz über einen nationalen Zertifikathandel für Brennstoffemissionen (Brennstoffemissionshandelsgesetz – BEHG), das folgendes Verfahren vorschreibt:
Energielieferanten müssen sogenannte Kohlendioxid-Zertifikate für die jeweilige Menge an Brennstoff kaufen, die sie wiederum an Endkunden verkaufen möchten. Diese Kosten werden nach gängigen Marktprinzipien an die Konsumenten weitergegeben, sodass der Preis für Heizöl und Erdgas seit 2021 – unter anderem aus diesem Grund – angezogen hat.
Steigerung der CO2-Abgabe seit Einführung
Jahr | CO2-Preis |
---|---|
2021 | 25 € pro Tonne |
2022 | 30 € pro Tonne |
2023 | 30 € pro Tonne (schrittweise Erhöhung ausgesetzt) |
2024 | 45 € pro Tonne |
2025 | 55 € pro Tonne |
2026 | 55 bis 65 € pro Tonne |
2027 | Marktbasierter CO₂-Preis durch ETS II, voraussichtlich deutlich höher |
Erhöhung der CO2-Steuer 2023 ausgesetzt
Während die ursprüngliche Planung die Erhöhung des CO2-Preises auf 40 Euro pro Tonne in 2023 vorgesehen hat, ist dieser Schritt ausgesetzt worden. Die Bundesregierung wollte mit der Maßnahme Bürgerinnen und Bürger entlasten, die finanziell von der Energiekrise betroffen sind. Der geplante Höchstwert von bis zu 65 Euro pro Tonne CO2 wird wahrscheinlich 2026 erreicht.
Welche Heizungen sind betroffen?
Zwar haben alle Heizungen in der Gesamtbetrachtung eine CO2-Bilanz, aber nur Ölheizungen und Gasheizungen werden diesbezüglich besteuert. Der CO2-Preis ist in diesem Fall auch ein politisches Instrument, um ein bewussteres Heizen oder gar den Umstieg auf erneuerbare Energien zu fördern.
Wärmepumpen nutzen Strom. Dieser wird idealerweise bereits vollständig regenerativ erzeugt. Sofern noch nicht-erneuerbare Anteile im Strommix enthalten sind, unterliegen diese ebenfalls einer CO2-Abgabe. Diese wird jedoch seit jeher bereits bei der Erzeugung im Kraftwerk entrichtet. Durch die neue Abgabe ändert sich daran nichts. Die Abgabe berücksichtigt folgerichtig zukünftig die Kosten, die bei der direkten Verbrennung fossiler Rohstoffe in Gebäudeheizungen entstehen. Diese waren bislang von dieser Abgabe ausgenommen.
Bei der Ölheizung müssen Sie ab 2024 mit zusätzlichen Kosten von 1,433 Cent pro Kilowattstunde und bei einer Gasheizung mit zusätzlich 0,97 Cent pro Kilowattstunde rechnen. Je nach Wärmebedarf sind Sie von dieser Preissteigerung mehr oder weniger stark betroffen.
Mehrkosten 2024 im Vergleich
Heizung | CO2-Preis 2024 (inkl. MwSt.) | Mehrkosten bei 12.000 kWh Wärmebedarf |
---|---|---|
Ölheizung | 1,433 Cent pro kWh | 171,96 € pro Jahr |
Gasheizung | 0,97 Cent pro kWh | 116,40 € pro Jahr |
Investition in erneuerbare Energien lohnt sich
Aktuell lohnt es sich mehr denn je, eine alte Heizung zu ersetzen. Entscheidet man sich für ein System mit erneuerbaren Energien, dann erhalten Sie für Ihren Heizungstausch attraktive Förderungen für Ihre Wärmepumpe und auch bei den Heizkosten sparen Sie sich die CO2-Steuer. Bei einer Wärmepumpe fallen sogar noch die Kosten für den Schornsteinfeger weg!
Erneuerbare Energien in der Übersicht
Heizungen ohne CO2-Abgaben | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Abluft-Wärmepumpe (Wärmequelle: Raumluft) | Automatische Lüftung mit Wärmerückgewinnung integriert | Lässt sich nicht überall realisieren |
Luft/Wasser-Wärmepumpe (Wärmequelle: Außenluft) | Geringe Anschaffungskosten | Weniger effizient als andere Wärmepumpen |
Sole/Wasser-Wärmepumpe | Gutes Verhältnis zwischen Kosten & Effizienz | Lässt sich nicht überall realisieren |
Wasser/Wasser-Wärmepumpe | Sehr geringe Heizkosten | Teure Anschaffung, lässt sich nicht überall realisieren |
Pelletheizung | Einfacher Umgang mit dem Brennstoff Holz | Teure Anschaffung & hoher Platzbedarf, weniger wirtschaftlich als andere Holzheizungen |
Hackschnitzelheizung | Extrem geringe Heizkosten | Teure Anschaffung, noch mehr Platzbedarf als Pelletheizung |
Holzvergaser | Günstige Anschaffung & Heizkosten | Muss händisch bestückt werden |
Solarthermie | Senkt Heizkosten durch Sonnenwärme | Keine vollwertige Heizung |
CO2-Steuer: Neuregelung entlastet Mieter und setzt Vermieter unter Zugzwang
Die Neuregelung der CO₂-Steuer bringt für Vermieter in Deutschland entscheidende Änderungen mit sich. Bis zur Einführung des neuen Stufenmodells im Jahr 2023 wurden die Kosten der CO₂-Abgabe vollständig von den Mietern getragen, da sie als Nutzer der Immobilie für den Energieverbrauch und damit für die entstehenden Emissionen verantwortlich gemacht wurden. Diese Regelung führte jedoch zu Kritik, da Vermieter keinen Anreiz hatten, in energieeffiziente Maßnahmen zu investieren, obwohl sie über den Zustand der Immobilie entscheiden. Mit der neuen Regelung seit Januar 2023 werden die Kosten der CO₂-Abgabe nun abhängig vom energetischen Zustand des Gebäudes zwischen Mietern und Vermietern aufgeteilt. Vermieter energieeffizienter Gebäude tragen einen geringeren Kostenanteil, während bei weniger effizienten Immobilien ein größerer Teil der CO₂-Abgabe auf sie entfällt. Ziel ist es, Anreize für klimaschonende Sanierungen zu schaffen und die finanzielle Belastung der Mieter zu verringern.
CO2-Steuer für Unternehmen
Auch viele Unternehmen sind mit den CO2-Abgaben nicht einverstanden. Sie sehen darin einen Wettbewerbsnachteil und es sind auch schon Drohungen laut geworden, man würde in andere Länder ohne CO2-Steuer abwandern. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Debatte entwickeln wird. Nach der Einführung des CO2-Preises ist jedoch nichts bekannt über namhafte Unternehmen, die tatsächlich aus Protest ihren Geschäftsbetrieb ins Ausland verlegt hätten.
Das NIBE Fazit zur CO2-Steuer
Bei NIBE dreht sich alles um erneuerbare Energien, daher begrüßen wir natürlich alle Anreize für die Investition in solche Technologien.
Wir glauben, dass die CO2-Abgabe ähnlich wie bereits in anderen Ländern, wie z. B. in Schweden oder in der Schweiz, zu umweltfreundlicherem Verhalten führt. Der Preis für eine Tonne CO2 liegt in Schweden aktuell bei umgerechnet rund 118 Euro.
Die entstehenden Kosten für den Verbraucher decken dabei nur einen Bruchteil der tatsächlich entstehenden Kosten ab. Die Abgabe wird sich zukünftig erhöhen. Es lohnt sich damit gleich mehrfach, in erneuerbare Energien zu investieren.
Das sollte uns die Sache wert sein und wird sich langfristig auch auszahlen.
Wie viel CO₂ kann ich mit einer Wärmepumpe einsparen?
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