Anforderungen und Förderung im Überblick
Angesichts der explodierender Energiekosten und einer attraktiven Förderung lassen immer mehr Hausbesitzer ihren Altbau auf einen KfW Effizienzhausstandard sanieren. Dabei handelt es sich um einen anspruchsvollen Standard der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der auch im Altbau mit einem systemischen und umfassenden Vorgehen erreicht werden kann. Dadurch sinken die Heizkosten und die CO2-Emissionen. Der Altbau wird zukunftsfähig und nachhaltig saniert. Abhängig von der erreichten Effizienzklasse gibt es attraktive Kredite und Tilgungszuschüsse. Je höher der erreichte Standard, umso höher ist die Förderung.
Welche Anforderungen Sie erfüllen müssen, wenn Sie Ihren Altbau zu einem Effizienzhaus sanieren lassen, können Sie im folgenden Artikel erfahren. Außerdem zeigen wir Ihnen, welche Effizienzhaus-Standards mit welchen Summen gefördert werden.
Über das Effizienzhaus und seine Stufen
Die KfW fördert über die Vergabe eines Kredites mit attraktiven Zinsen. Die Kredite können mit einer Laufzeit von bis zu 30 Jahren planungssicher vergeben werden. Pro Wohneinheit kann eine Kreditsumme zwischen 120.000 € bis 150.000 € aufgenommen werden. Die Kreditsumme muss nicht vollständig zurückbezahlt werden. Die Förderung enthält, je nach ausgeführtem Standard, einen Tilgungszuschuss zwischen 5 % und 45 % der Kreditsumme, der nicht zurückgezahlt werden muss.
Beim Effizienzhaus handelt es sich um ein Gebäude, das durch seine Bauart und die installierte Gebäudetechnik besonders energieeffizient ist. Doch wann ist das Gebäude ein Effizienzhaus? Entscheidend ist, einen sogenannten Effizienzhaus-Standard zu erreichen. Dieser wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) definiert. Bewertet wird der Energiebedarf und die Dämmung des Gebäudes im Vergleich zu den gesetzlichen Vorgaben für einen Neubau.
Das Erreichen der jeweiligen Effizienzhaus-Standards ist eng an die Einhaltung des maximal zulässigen Primärenergiebedarfs und den maximal zulässigen Transmissionswärmeverlust gekoppelt. Der Primärenergiebedarf beschreibt die Gesamtheit des Energiebedarfs eines Gebäudes. Der Transmissionswärmeverlust beschreibt die Wärmeverluste des Gebäudes. Außerdem muss der Bauantrag des Gebäudes bei Antragstellung mindestens 5 Jahre zurückliegen. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht der einzelnen Effizienzhaus-Stufen und der Förderung.
Ausgangspunkt ist ein im Gebäudeenergiegesetz beschriebenes Referenzhaus. Es gilt als Vergleich mit der Grundlage KfW 100 (= 100 Prozent). Dabei gibt die Zahl an, wie energieeffizient das Gebäude im Vergleich zum Referenzhaus ist. Ein KfW 55 Altbau darf z.B. nur 55 Prozent des Energiebedarfs eines KfW 100 Gebäudes haben, das Effizienzhaus KfW 40 nur 40 Prozent. Kurz: Je niedriger die Kennzahl, desto höher der Standard. Ein Effizienzhaus 55 entspricht den gesetzlichen Vorgaben für einen Neubau.
Zudem gibt es zu jeder Effizienzhaus-Stufe noch eine sogenannte Erneuerbare Energien-Klasse (EE-Klasse), die noch umweltfreundlicher ist: So wird u. a. vorausgesetzt, dass die nötige Wärme zum Heizen zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Wird das Haus ausschließlich mit einer Wärmepumpe beheizt, so wird die EE-Klasse erfüllt.
Sogenannte „Worst Performing Buildings“ (WPB) werden mit einem zusätzlichen Bonus als Tilgungszuschuss in Höhe von 10 % gefördert. Dabei handelt es sich um Gebäude, deren Energiebilanzen zu den schlechtesten 25 Prozent des Gebäudebestands in Deutschland gehören. Dazu gehören alle Häuser mit einer Energieeffizienzklasse „H“ im Gebäudeenergieausweis oder Gebäude mit unsanierter Gebäudehülle und einem Energiebedarf von mehr als 250 kWh/(m² a).
Ein weiterer Bonus als Tilgungszuschuss mit 5 bis 15 % wird für eine sogenannte serielle Sanierung gewährt. Darunter wird eine digitale Gebäudeerfassung und die Vorfertigung von Bauteilen verstanden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit entfällt dieser Zusatz in der folgenden Tabelle.
Effizienzhaus-Standards der KfW im Förderprogramm 261
Effizienzhaus | Erläuterung | Relevant für Sanierungen |
---|---|---|
KfW EH* 40 EE-Klasse „Worst Performing Building” (WPB) | Bester Effizienzhaus-Standard für eine Altbau-Sanierung. Kredit bis zu 150.000 €, Tilgungszuschuss von 35 % der Kreditsumme, max. 52.500 € | Deckung des Wärmebedarfs muss zu 65 % aus erneuerbaren Energien stammen; energetische Gebäudebilanz muss zu den schlechtesten 25 % in Deutschland gehören; max. zul. Primärenergiebedarf 40 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 55 % von EH* 100 |
KfW EH* 40 EE-Klasse** | Zweitbester Effizienzhaus-Standard den man mit einer Sanierung erreichen kann, höchste Förderung: Kredit bis zu 150.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 25 % der Kreditsumme, max. 37.500 € | Deckung des Wärmebedarfs muss zu 65 % aus erneuerbaren Energien stammen; max. zul. Primärenergiebedarf 40 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 55 % von EH* 100 |
KfW EH* 40 „Worst Performing Building“ (WPB) | Sehr hoher Effizienzhaus-Standard, Kredit bis zu 120.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 30 % der Kreditsumme, max. 36.000 € | Energetische Gebäudebilanz muss zu den schlechtesten 25 % in Deutschland gehören; max. zul. Primärenergiebedarf 40 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 55 % von EH* 100 |
KfW EH* 40 | Sehr hoher Effizienzhaus-Standard, sehr hohe Förderung: Kredit bis zu 120.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 20 % der Kreditsumme, max. 24.000 € | Max. zul. Primärenergiebedarf 40 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 55 % von EH* 100 |
KfW EH 55 EE-Klasse „Worst Performing Building“ (WPB) | Sehr hoher Effizienzhaus-Standard für eine Altbau-Sanierung. Kredit bis zu 150.000 €, inkl. Tilgungszuschuss von 30 % der Kreditsumme, max. 35.000 € | Deckung des Wärmebedarfs muss zu 65 % aus erneuerbaren Energien stammen; energetische Gebäudebilanz muss zu den schlechtesten 25 % in Deutschland gehören; max. zul. Primärenergiebedarf 55 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 70 % von EH* 100 |
KfW EH* 55 EE-Klasse** | Sehr hoher Effizienzhaus-Standard, sehr hohe Förderung: Kredit bis zu 150.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 20 % der Kreditsumme, max. 30.000 € | Deckung des Wärmebedarfs muss zu 65 % aus erneuerbaren Energien stammen; max. zul. Primärenergiebedarf 55 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 70 % von EH* 100 |
KfW EH 55 „Worst Performing Building“ (WPB) | Hoher Effizienzhaus-Standard, hohe Förderung: Kredit bis zu 120.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 25 % der Kreditsumme, max. 30.000 € | Energetische Gebäudebilanz muss zu den schlechtesten 25 % in Deutschland gehören; max. zul. Primärenergiebedarf 55 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 70 % von EH* 100 |
KfW EH* 55 | Hoher Effizienzhaus-Standard, hohe Förderung: Kredit bis zu 120.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 15 % der Kreditsumme, max. 18.000 € | Max. zul. Primärenergiebedarf 55 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 70 % von EH* 100 |
KfW EH 70 EE-Klasse „Worst Performing Building“ (WPB) | Neu ab dem 23.02.2023: Hoher Effizienzhaus-Standard für eine Altbau-Sanierung. Kredit bis zu 150.000 €, inkl. Tilgungszuschuss von 25 % der Kreditsumme, max. 37.500 € | Deckung des Wärmebedarfs muss zu 65 % aus erneuerbaren Energien stammen; energetische Gebäudebilanz muss zu den schlechtesten 25 % in Deutschland gehören; max. zul. Primärenergiebedarf 70 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 85 % von EH* 100 |
KfW EH* 70 EE-Klasse** | Hoher Effizienzhaus-Standard, hohe Förderung: Kredit bis zu 150.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 15 % der Kreditsumme, max. 22.500 € | Deckung des Wärmebedarfs muss zu 65 % aus erneuerbaren Energien stammen; max. zul. Primärenergiebedarf 70 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 85 % von EH* 100 |
KfW EH* 70 | Durchschnittlicher Effizienzhaus-Standard, Förderung: Kredit bis zu 120.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 10 % der Kreditsumme, max. 12.000 € | Max. zul. Primärenergiebedarf 70 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 85 % von EH* 100 |
KfW EH* 85 EE-Klasse** | Durchschnittlicher Effizienzhaus-Standard, Förderung: Kredit bis zu 150.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 10 % der Kreditsumme, max. 15.000 € | Deckung des Wärmebedarfs muss zu 65 % aus erneuerbaren Energien stammen; max. zul. Primärenergiebedarf 85 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 100 % von EH* 100 |
KfW EH* 85 | Durchschnittlicher Effizienzhaus-Standard, Förderung: Kredit bis zu 120.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 5 % der Kreditsumme, max. 6.000 € | Max. zul. Primärenergiebedarf 85 % von EH* 100; max. zul. Transmissionswärmeverlust 100 % von EH* 100 |
KfW EH* Denkmal EE-Klasse** | Erhöhter Effizienzhaus-Standard für denkmalgeschützte Gebäude, Förderung: Kredit bis zu 150.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 10 % der Kreditsumme, max. 15.000 € | Deckung des Wärmebedarfs muss zu 65 % aus erneuerbaren Energien stammen; max. zul. Primärenergiebedarf 160 % von EH* 100 |
KfW EH* Denkmal | Effizienzhaus-Standard für denkmalgeschützte Gebäude, Förderung: Kredit bis zu 120.000 € inkl. Tilgungszuschuss von 5 % der Kreditsumme, max. 6.000 € | Max. zul. Primärenergiebedarf 160 % von EH* 100 |
Welche Effizienzhaus-Stufe für Ihren Altbau?
Der am häufigsten erreichte Effizienzhaus-Standard für Bestandsbauten in Deutschland ist die KfW 55 EE-Klasse (Quelle: KfW-Förderreport, 2023). Dieser entspricht, wie oben bereits erwähnt, den gesetzlichen Vorgaben eines Neubaus. Mit einer Wärmepumpe werden die Voraussetzungen für die EE-Klasse einfach erfüllt.
So erhalten Sie nicht nur eine deutlich erhöhte Förderung, sondern auch einen größeren Kreditrahmen. Darüber hinaus bietet die Wärmepumpe wegen ihrer enormen Effizienz aber auch den Vorteil, niedriger Heizkosten. Somit bietet der Standard KfW 55 EE-Klasse ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis. Doch nicht jeder hat das nötige Budget oder ein dafür geeignetes Gebäude, um diesen Effizienzhaus-Standard zu erreichen.
Anspruchsvoll sind z.B. denkmalgeschützte Bauten oder Fachwerkhäuser. Die KfW 55 EE-Klasse ist hier entweder gar nicht oder nur unter unverhältnismäßig hohen Kosten zu erreichen. Das gilt erst recht für die Stufen KfW 40 und KfW 40 EE-Klasse. Letztlich muss aber jeder selbst entscheiden, welchen Standard er sich leisten kann und welcher zu seinem Haus passt.
Wie viel sparen Sie bei den Heizkosten?
Ausgehend von unserem NIBE Referenzhaus mit 160 Quadratmetern Wohnfläche, einem jährlichen Wärmebedarf von 28.000 Kilowattstunden und einer 10 Jahre alten Öl-Brennwertheizung müssen Sie mit Heizkosten von rund 2.200 Euro pro Jahr rechnen. Wenn Sie ihren Altbau auf KfW 55 sanieren, zusätzlich die EE-Klasse erreichen und eine Sole/Wasser-Wärmepumpe installieren, können Sie Heizkosten von rund 1.700 Euro pro Jahr sparen.
Wie kann man die Heizlast bestimmen?
Im digitalen Zeitalter gibt es für alles eine Software-Lösung: So auch für die Berechnung der Heizlast. Hier stehen diverse PC-Programme zur Verfügung. Für alle, die nicht sofort in ein solches Programm oder eine Dienstleitung investieren wollen, besteht aber auch die Möglichkeit, die Heizlast nach DIN EN 12831-1 „Heizungsanlagen in Gebäuden – Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast“ - also den Wärmebedarf eines Gebäudes - selber abzuschätzen.
Als Faustformel gilt:
Quadratmeter des Hauses x spezifischer Wärmebedarf / Betriebsstunden = Heizlast = Kesselleistung
Ein Beispiel: Ein Einfamilienhaus Bj. 1985 mit 160 Quadratmetern Wohnfläche und einem spezifischen Wärmebedarf von 120 Watt je Quadratmeter hat eine Heizlast von 19.200 kWh. Bei ca. 2.200 Betriebsstunden ergibt sich daraus 19.200 kWh / 2.200 Betriebsstunden gleich 8,7 kW. Das heißt, die Heizung braucht eine Kesselleistung von ca. 9 kW.
Beispiel: KfW 40 EE mit Wärmepumpe durch Sanierung erreichen
Anhand des Effizienzhaus-Standards KfW 40 EE wollen wir Ihnen einmal beispielhaft zeigen, wie viel Sie für eine Sanierung zum KfW 40 ausgeben müssen und wie viel Sie durch Förderung einsparen. Nachfolgend finden Sie eine Tabelle zur besseren Übersicht.
Beispiel-Sanierung KfW 40 EE mit Wärmepumpe
Sanierung | Förderkredit | Tilgungszuschuss | Einsparung |
---|---|---|---|
Dämmung (Aufsparrendämmung mit Eindeckung/Zwischensparrendämmung, WDVS, Perimeterdämmung, Kellerdecke, Kellerboden) | ca. 60.390 € | 25 % | ca. 15.097,50 € |
Fenster (3-fach verglast, 12 Stück) | ca. 6.600 € | 25 % | ca. 1.650 € |
Lüftungsanlage | ca. 11.000 € | 25 % | ca. 2.750 € |
Kosten gesamt | ca. 77.990 € | ||
Tilgungszuschuss gesamt | ca. 19.498 € |
Heizung: Wärmepumpe fürs Effizienzhaus
Um den Standard KfW 40 zu erreichen, ist die Anschaffung einer Wärmepumpe mit passender Leistung fast Pflicht. Hybridheizungen auf Basis fossiler und erneuerbarer Energien kosten beim Kauf ohnehin meist mehr Geld. Die Anschaffung einer Wärmepumpe zur alleinigen Abdeckung der Heizlast ist also nicht nur sinnvoll, sondern auch preiswerter. Und man erreicht so auch die KfW 40 EE-Klasse und erhält mehr Förderung.
Eine gute Option ist in diesem Zusammenhang auch, die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage. Diese trägt auch erheblich zum Erreichen des Standards KfW 40 bzw. KfW 40 EE-Klasse bei. Zudem senkt der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stromes die Heizkosten der Wärmepumpe. NIBE bietet mit PV-Smart die Möglichkeit, den Eigenverbrauch durch eine Smart Home Solution weiter zu erhöhen und die Kombination aus Wärmepumpe und PV-Anlage optimal aufeinander abzustimmen.
Zur Verfügung stehen hier Luft/Wasser-Wärmepumpen oder Sole/Wasser-Wärmepumpen mit besonders hoher Effizienz im Bestandsbau.
Aktuelle Förderungen von Wärmepumpen-Heizungen
Im Rahmen einer Haussanierung können Sie beim Umstieg von einer alten Heizung auf eine Wärmepumpe attraktive Förderungen erhalten:
Förderart | Fördersatz | Besondere Bedingungen |
---|---|---|
Grundförderung | 30 % | Gilt für alle erneuerbaren Heizsysteme. |
Klimageschwindigkeitsbonus | 20 % | Beim Heizungstausch von Öl-, Strom- oder Kohleheizung oder einer mind. 20 Jahre alten Gasheizung gegen eine Wärmepumpe. Gebäude muss selbst bewohnt werden. |
Einkommensabhängiger Bonus | 30 % | Bei einem Jahreseinkommen unter 40.000 Euro. Gebäude muss selbst bewohnt werden. |
Effizienzbonus | 5 % | Bei Nutzung von Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln oder für Heizungen mit Energie aus Wasser, Erdreich, Abwasser. |
Gesamtförderung | 30 bis 70 % | Förderung gedeckelt bei 70 % der Investitionskosten. Maximal förderfähigen Investitionskosten 30.000 Euro je Wohneinheit. |
Die Beantragung einer Wärmepumpenförderung erfolgt über die KfW.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Seite “Förderung für Wärmepumpen”.
Dämmung: Sanierungs-Reihenfolge beachten
Bevor die Heizlast für die Heizung berechnet und die Heizung ausgewählt und installiert wird, gilt es das Gebäude zu dämmen. Ansonsten wird sich die Heizung nicht ausreichend amortisieren, da sie überdimensioniert wird. Um den Dämmstandard für die Stufe KfW 40 zu erreichen, darf der Transmissionswärmeverlust 55 Prozent des Effizienzhaus 100 nicht überschreiten. Insgesamt sind sehr umfangreiche und teure Dämm-Maßnahmen nötig, um den Standard KfW 40 zu erreichen. Diese können auch schnell teurer werden als in unserem Beispiel. Mit niedrigeren Kosten ist dagegen nicht zu rechnen.
Fenster: 3-fach oder 2-fach verglast?
Moderne Fenster sind sowohl als 2-Fachverglasung als auch als 3-Fachverglasung erhältlich. Sie sind ebenfalls vor der Berechnung der Heizlast in die Planung mit einzubeziehen, um die richtige Größe der Heizung zu ermitteln. Um den Standard KfW 40 zu erreichen, sind jedoch meist 3-Fachverglasungen erforderlich. In unserem Musterhaus gibt es 12 Fenster (3-fach verglast). Die Kosten dafür liegen bei 550 Euro pro Fenster (mit Einbau), zusammen also bei 6.600 Euro.
Lüftung: Zentrale Anlage nötig
Zu einem Effizienzhaus gehört heutzutage in aller Regel auch eine Lüftungsanlage, um Problemen mit Schimmel vorzubeugen und energiesparend zu lüften. Das ist notwendig, um den Standard KfW 40 zu erreichen, da andernfalls zu viel Heizenergie aufgewendet werden muss, um das Gebäude/die Räume/den Raum nach dem Lüften wieder aufzuheizen. Die Kosten für solch eine Anlage liegen bei rund 11.000 Euro.
Ihr Weg zum KfW-Effizienzhaus
Zunächst einmal müssen Sie sich einen dena-zertifizierten Energieberater suchen. Erstellt die benötigte „Bestätigung zum Antrag” (BzA), die bei einer Sanierung zum Effizienzhaus zwingend vorgeschrieben ist. Zudem benötigen Sie einen Finanzierungspartner (z.B. Ihre Hausbank).
Über diesen Finanzierungspartner ist der Antrag zusammen mit dem Energieberater VOR Beginn der Bauarbeiten bei der KfW zu stellen. Außerdem müssen Sie mit dem Partner einen Kreditvertrag abschließen, da der Kredit der KfW über diesen Finanzierungspartner ausgezahlt wird. Nun kann die Sanierung vor Ort beginnen.
Während und nach Ende der Sanierung prüft der Energieberater die korrekte Durchführung der Arbeiten. Zum Schluss erstellt er die „Bestätigung nach Durchführung” (BnD) und schickt diese über den Finanzierungspartner an die KfW. Nun schreibt die KfW den Tilgungszuschuss auf Ihrem Konto gut.
Auf KfW-Vorgaben und Förderung verzichten?
Wer genug Geld hat, kann natürlich auch auf die Förderung der KfW verzichten.So braucht man die strengen Vorgaben der KfW für Sanierungen zum Effizienzhaus nicht einzuhalten. Zu empfehlen ist das aber nicht, es sei denn, Geld und der Schutz der Umwelt spielen für Sie keine Rolle.
Schließlich haben die hohen KfW-Standards auch eine positive Seite: Zwar erhöhen Sie die Anschaffungs- bzw. Sanierungskosten. Vor allem senken Sie aber den Verbrauch von Energie zum Heizen. Diese Einsparungen und die Förderung wiegen die Mehrkosten bei der Sanierung mittel- bis langfristig deutlich auf. Kurz: Wer investiert, spart erheblich. Das gilt umso mehr, je höher die Kosten für Energie steigen. Und das kann mittel- bis langfristig nicht ausgeschlossen werden bzw. ist sogar sehr wahrscheinlich.
Fazit von NIBE
Der KfW Effizienzhaus-Standard gibt Hausbesitzern die Möglichkeit, staatliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn sie Ihr Haus entsprechend der Anforderungen für diesen Standard sanieren. Alle vorhandenen Stufen 85, 70, 55 und 40 werden in der Praxis umgesetzt. Das Effizienzhaus 55 entspricht dem aktuellen Standard für Neubauten und wird besonders häufig realisiert.
Es gilt, den passenden Standard für die Immobilie zu finden, denn obwohl sich der Standard KfW 55 EE-Klasse etabliert hat, ist jede Sanierung individuell. Ihr Energieberater wird Sie bei der Auswahl unterstützen.
Für welchen Standard Sie sich auch entschieden, Wärmepumpen sind wegen ihrer enormen Effizienz sehr hilfreich, wenn es darum geht, einen Effizienzhaus-Standard zu erreichen. NIBE bietet hier eine Vielzahl von sehr effizienten Luftwärmepumpen, Erdwärmepumpen und Abluftwärmepumpen, die für den Einsatz im Bestandsgebäude Verwendung finden. Die Förderung für Wärmepumpen lässt sich mit der Effizienzhausförderung kumulieren.
Die Vorteile einer Sanierung zum Effizienzhaus mit einer Wärmepumpe liegen auf der Hand: Zum einen gibt es hohe Förderung. Zum anderen senken die Sanierungsmaßnahmen die Heizkosten erheblich, sodass sich die Investition mittel- bis langfristig amortisiert. Der Wert der Immobilie steigt dadurch deutlich.
Gas und Öl werden nicht mehr zum Heizen verbrannt und Sie schonen so die Umwelt.