Ihre Wärmepumpe gewinnt Energie aus natürlichen Wärmequellen wie der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Dennoch hat sie auch selbst einen gewissen Energiebedarf, was sich auf Ihrer Stromrechnung bemerkbar macht. Was viele Eigenheimbesitzer nicht wissen: Es ist leicht, mit der Wärmepumpe Strom zu sparen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Stromsparen bei einer NIBE Wärmepumpe funktioniert und wie Sie selbst zu einer niedrigeren Stromrechnung beitragen können.
Einstellungen der Wärmepumpe optimieren
Der Fachbetrieb, der Ihre Wärmepumpe eingebaut und in Betrieb genommen hat, hat bereits die ersten Grundeinstellungen vorgenommen. Diese beruhen auf Erfahrungswerten für einen effizienten Betrieb, und sollten nach der ersten und zweiten regulären Heizungsperiode erneut vom Fachbetrieb geprüft und optimiert werden. Über eine Veränderung der Einstellungen können Sie die Effizienz der Wärmepumpe erhöhen und Strom sparen. Dabei gibt es mehrere Ansatzpunkte.
Strom sparen mit den Zeitprogrammen der Wärmepumpe
NIBE Wärmepumpen verfügen in der Steuerung über Zeitprogramme. Sie können damit beispielsweise einstellen, dass Sie morgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr sowie abends zwischen 18.00 und 20.00 Uhr mehr Warmwasser benötigen. Zirkulationspumpen für Warmwasser lassen sich ebenfalls in Ihrer Laufzeit reduzieren, um Energie zu sparen. Je kürzer die Zeitspannen sind, in denen höhere Vorlauftemperaturen für das Warmwasser benötigt werden, umso mehr Strom sparen Sie mit Ihrer Wärmepumpe.
Die Grundeinstellung der Speichertemperaturen für niedrigen, mittleren oder hohen Warmwasserbedarf wird vom Installateur bei der Inbetriebnahme vorgenommen.
Wenn Sie eine eigene PV-Anlage besitzen, können Sie die Betriebszeiten der Wärmepumpe in die Stunden mit Sonnenschein verlegen.
Richtige Heizkurve einstellen
Ihre Wärmepumpe entscheidet anhand der gemessenen Außentemperatur, wie stark sie heizen muss, um eine angenehme Temperatur im Haus zu erreichen. Hierfür greift sie auf die eingestellte Heizkurve zurück. Diese verrät der Wärmepumpe, welche Vorlauftemperatur bei welcher Außentemperatur erforderlich ist.
Der Fachbetrieb stellt die Heizkurve anhand der zur erwartenden Gebäudeheizlast ein. Ist Ihr Haus beispielsweise gut gedämmt und verfügt über eine Fußbodenheizung, genügt eine Kurve mit geringerer Steigung – es reichen dann niedrigere Vorlauftemperaturen aus, um Ihre Wohnräume warmzuhalten.
Durch eine Verschiebung der gewählten Heizkurve können Sie mit Ihrer Wärmepumpe zusätzliche Energie sparen. Das funktioniert jedoch nur über das Prinzip „Versuch und Irrtum“: Stellen Sie Ihre Raumthermostate auf die gewünschte Temperatur ein. Nun senken Sie die Heizkurve an Ihrer Wärmepumpe schrittweise ab und beobachten, wie sich die Temperatur in Ihren Wohnräumen entwickelt. Ist es immer noch angenehm warm, können Sie eine weitere Senkung der Heizkurve ausprobieren. Wird es hingegen zu kühl, gehen Sie einen Schritt zurück.
Bei Verwendung eines zusätzlichen Bedien-Displays, der Raumeinheit NIBE RMU S40, wird auch die Raumtemperatur erfasst und die Heizkurve automatisch angepasst.
Wichtig: Die Raumtemperatur reagiert in gut gedämmten Häusern eher träge. Beobachten Sie die Veränderungen stets über einen Zeitraum von 24 bis 48 Stunden, ehe Sie eine neue Einstellung ausprobieren.
Stromverbrauch reduzieren über die Senkung des Komfortmodus
Testen Sie aus, ob Sie nicht auch mit der sparsameren Variante des Komfortmodus für die Warmwasserbereitung auskommen. In vielen Fällen, in denen keine großen Badewannen gefüllt werden müssen, reicht dies vollkommen aus. Eine Familie kann mit der niedrigeren Stufe jährlich gut 100 bis 150 kWh Energie für die Wärmepumpe sparen.
Stromsparen bei längerer Abwesenheit mit dem Urlaubsmodus
Ein zweiwöchiger Urlaub steht an? Schalten Sie Ihre Wärmepumpe in den Urlaubsmodus. Sie heizt dann nur noch gerade so viel, wie das Haus benötigt, um keinen Schaden zu nehmen. Und Sie sparen mit jedem Tag im Urlaub Energie.
Einstellungen zum Stromsparen an den Heizkörpern und Thermostaten
Um mit Ihrer Wärmepumpe Wärmestrom zu sparen, sollten Sie die Thermostatventile immer vollständig öffnen. Testen Sie dann, ob Sie die Vorlauftemperatur senken können, ohne dass es in einem Raum zu kühl wird. In Räumen, in denen das der Fall ist, lassen Sie die Ventile geöffnet. Wird ein Raum zu warm, regulieren Sie das Thermostatventil entsprechend herunter.
Hintergrund: Sind die Thermostatventile bei gleichzeitig hoher Vorlauftemperatur auf niedriger Stufe eingestellt, stellt die Wärmepumpe Wärme bereit, die Sie gar nicht benötigen. Das bemerken Sie aber dank der halb geschlossenen Thermostatventile gar nicht.
Stromverbrauch der Wärmepumpe mit Smart-Home-Zubehör senken
Viele NIBE Wärmepumpen, beispielsweise aus der S-Serie, sind mit smartem Zubehör kompatibel, mit dem Sie ebenfalls den Stromverbrauch der Wärmepumpe senken können. Nutzen Sie etwa dieses Smart-Home-Zubehör:
- einfache Steuerung von Raumklima und Energieverbrauch auch von unterwegs aus über die myUplink App
- smarte Raumeinheit NIBE RMU S40 für die drahtlose Kommunikation mit der Wärmepumpe und der automatischen Regulierung der Heizung
- Funk-Temperatur- und Luftfeuchtesensor THS 10 zur Feinjustierung der Vorlauftemperatur
- Funk-CO₂-, Temperatur- und Luftfeuchtesensor CDS 10 zur Steuerung einer Wärmepumpe mit angebundener Lüftung in Abhängigkeit von der Raumluftqualität und -feuchte
Was Sie selbst tun können, um Strom zu sparen
Sie selbst und Ihre Familie können mit Ihrem Verhalten dazu beitragen, den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe zu senken. Hier kommen unter anderem diese Strategien infrage:
Kürzer duschen:
Mit einer Halbierung der Duschzeit können Sie den Warmwasserverbrauch um bis zu 40 Prozent senken. Das spart bis zu 600 kWh Strom im Jahr und verringert zudem Ihren Wasserverbrauch.
Clever lüften:
Statt ständig die Fenster offen zu halten, nutzen Sie smarte Luftqualitätssensoren, die je nach CO₂-Gehalt der Luft die Lüftung steuern.
Smart Control Funktion:
Einige NIBE Wärmepumpen sind mit der Smart Control Funktion versehen. Aktivieren Sie diese, lernt die Wärmepumpe aus Ihrem täglichen Verhalten, wann Sie am meisten Warmwasser benötigen. Sie senkt dann automatisch die Komfortstufe, wenn zum Beispiel vormittags niemand zu Hause ist.
Innentemperatur senken:
Indem Sie die Temperatur in Ihren Wohnräumen um nur 1 °C senken, können Sie rund 6 Prozent Ihrer Heizkosten sparen. So müssen Sie weniger heizen und können als Familie 250 bis 500 kWh Strom sparen.
Weitere Tipps, um mit Ihrer Wärmepumpe Strom zu sparen
Möchten Sie mit Ihrer Erdwärme- oder Luft/Wasser-Wärmepumpe Strom sparen, helfen Ihnen vielleicht auch diese Tipps:
- Austausch der Heizkörper: Am effizientesten läuft eine Wärmepumpe mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Sind in Ihrem Zuhause noch kleine Heizkörper oder Rippenheizkörper verbaut, ersetzen Sie diese gegen Niedertemperaturheizkörper oder Wärmepumpenheizkörper. Sie können dann die Vorlauftemperatur oft von über 50 oder 60° C auf bis zu 35° C senken. So verringern Sie die benötigte Wärmeenergie und steigern die Effizienz deutlich.
- Dämmung von Fassade und Dach: Auch eine bessere Isolierung senkt die erforderliche Vorlauftemperatur und damit den Energiebedarf und die Heizleistung. Lassen Sie sich am besten von einem BAFA gelisteten Energie-Effizienz-Experten dazu beraten, welche Isolierung für Ihr Haus optimal geeignet ist, um die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu erfüllen und mehr Energieeffizienz zu erreichen.
- Kombination der Wärmepumpe mit Photovoltaiktechnik: Mit dem Einsatz einer Photovoltaikanlage braucht Ihr Heizsystem zwar nicht weniger Strom. Dank der Eigenerzeugung sinken jedoch die Betriebskosten Ihrer Wärmepumpe, weil Sie den Strom nicht von Ihrem Netzanbieter beziehen müssen.
- Kombination mit Solarthermie: Mit einer thermischen Solaranlage erzeugen Sie kostenlose Wärmeenergie, mit der Sie Ihr Brauchwasser erwärmen können. So senken Sie von Frühling bis Herbst den Strombedarf Ihrer Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung.
- Passenden Stromtarif wählen: Viele Netzanbieter haben spezielle Tarife für Wärmepumpenstrom, die günstiger sind als der normale Haushaltsstrom. Vergleichen Sie die Konditionen und wechseln Sie in einen günstigen Wärmepumpentarif. Die in diesen Tarifen berücksichtigten Sperrzeiten stören die Beheizung Ihres Hauses nicht.
- Online-Wetterprognosen: Einige Wärmepumpen, beispielsweise aus der NIBE S-Serie, können aus dem Internet Wetterprognosen abrufen und diese in das Heizschema integrieren. Sind etwa für die Nacht sehr niedrige Temperaturen vorhergesagt, reagiert die Wärmepumpe mit einer Erhöhung der Heizstunden. Dafür kann der Heizbedarf an wärmeren Tagen sinken.
- NIBE Smart Price Adaption nutzen: In Verbindung mit einem flexiblen Preismodell innovativer Energieversorger erhält die Wärmepumpe über das Internet Informationen zu den Strompreisen in den nächsten Stunden. Mit dieser Funktion arbeitet die Wärmepumpe einfach intensiver, wenn der Strompreis am geringsten ist, und weniger intensiv, wenn der Strompreis am höchsten ist. Smart-Preis-Tarife werden bereits von einigen Anbietern (z.B. Tibber oder aWATTar) in Deutschland für NIBE Wärmepumpen angeboten.
- Erneuerung der Wärmepumpe: Heizen Sie Ihr Eigenheim mit einem älteren Wärmepumpen-Modell, können Sie auch mit einem Austausch der Wärmepumpe Strom sparen. Moderne Wärmepumpen bieten oft eine deutlich bessere Jahresarbeitszahl als veraltete Technik. Sie lassen sich somit effizienter und mit geringeren Stromkosten betreiben. Beim Wirkungsgrad haben Wasserwärmepumpen und Erdwärmepumpen gewöhnlich die Nase vorne. Aber auch moderne Luft/Wasser-Wärmepumpen bieten heute bereits deutlich bessere Jahresarbeitszahlen.
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Selbst wenn Sie sich an die Einstellungen Ihrer Wärmepumpe noch nicht heranwagen, können Sie mit Ihrem eigenen Verhalten und der richtigen Nutzung der Heizungsthermostate viel zu einem stromsparenden Betrieb der Wärmepumpe beitragen. Ein hohes Potenzial steckt tatsächlich in der richtigen Einstellung Ihrer Heizung. Holen Sie sich bei Bedarf Hilfe von einem Fachmann, um die ideale Einstellung zu finden. So können Sie mit Ihrer Wärmepumpe so viel Strom sparen wie möglich.
Häufige Fragen zu Wärmepumpen
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